Kinder lieben das Chaos: Der ewige Kampf zwischen Ordnung und Unordnung

Chaos im Kinderzimmer ist bei fast allen Eltern ein Reizthema. Bei vielen Familien sind Konflikte um die Ordnung alltäglich und gegensätzliche Ansichten von Ordnung und Unordnung treffen aufeinander.

Aber auch bei uns Erwachsenen gibt es hier unterschiedliche Ansichten von Ordnung halten. Wenn ihr mal euren Freundeskreis näher betrachtet, stellt ihr wahrscheinlich folgendes fest: Es gibt Haushalte, da liegt nichts herum, während in anderen erst einmal der Tisch freigeräumt werden muss, wenn Besuch kommt. Was den Kindern von uns vorgelebt wird, prägt sie.

Also im Endeffekt zeigen wir unseren Kindern mit unserem Handeln und Leben, wie sie mit Ordnung und Unordnung umgehen sollten. Das heißt, wir sollten unseren Ordnungssinn näher betrachten und analysieren: Sieht man, womit man sich gerade beschäftgt ? Zum Beispiel lasse ich ein Buch oder einen Ordner offen liegen? Muss alles immer genau an seinem Platz liegen und werde ich wahnsinnig genervt, sobald irgendetwas nicht auf Zentimeter dort liegt, wo es “hingehört” ? Löst ein gewisses Chaos bei mir erst Gemütlichkeit  und Wohlbehagen aus? Haben wir als Eltern selbst eine ganze Menge Unordnung, können wir von unseren Kindern nichts erwarten, was weit davon entfernt ist. Also falls dies der Fall sein sollte, stellt ihr am besten selber bei euch erstmal Ordnung her, bevor ihr den Kindern Ordnung abverlangt.

Kann man auch Spaß am Aufräumen haben? Klar! Aber auch da gibt unsere Einstellung eine Vorbild-Funktion für unsere Kids. Wenn wir gerne und selbstverständlich aufräumen, überträgt sich das auch auf unsere Kinder. Aber mal ganz ehrlich: Wer räumt lieber auf als zu spielen? Selbst wir beschäftigen uns lieber mit etwas Erfreulichem als aufzuräumen. Deswegen sollten wir unseren Kindern auch immer die Zeit geben, die sie benötigen, um ihr Spiel zu beenden. Wir sollten auch schätzen lernen, dass unsere Kinder so wunderbar spielen und sie deswegen nicht sofort zum Aufräumen zwingen. Ein Zeitpolster wäre hier in der Planung sehr hilfreich. Berücksichtigen sollten wir auch, dass Kleinkinder noch Hilfe und Anleitung beim Aufräumen benötigen. Also den Satz: „Räum auf!“ sollten wir viel konkreter formulieren! Je jünger unsere Kinder sind, desto klarer und deutlicher sollten unsere Ansagen sein! „Leg die Duplo-Steine in die Kiste und die kleinen Autos in die Schublade.“ Das Konkretisieren ist auch ganz wichtig fürs Loben hinterher! Für jedes Lob gilt: Je konkreter, desto wirkungsvoller. Kinder wollen gesehen werden, also sollte man auch genau hinschauen und zum Beispiel sagen: „Du hast die  kleinen Autos in die Schublade getan und alle Duplo-Steine sind in ihrer Kiste. Da freue ich mich, so ein toll aufgeräumtes Zimmer zu betreten.“

Unser Tipp: Eine Belohnungn kann auch schon mal motivieren, sollte aber nicht zur Regel werden. Es muss ja nicht alles Unangenehme mit Belohnungen schmackhaft gemacht werden. Die Anerkennung und das Lob hinterher  ist viel wichtiger.